Schon vom Parkplatz der Burg aus hatten wir einen tollen Blick auf den Rhein. Nach einem fünf-minütigen Spaziergang durch den Wald tauchte Burg Sooneck dann vor uns auf.

 

 


Burg Sooneck



Burg Sooneck


Durch die große Holztür betraten wir den Innenhof. Weit kamen wir allerdings nicht, ein 1 Meter hohes Eisentor versperrt dem Besucher den direkten Weg und lotst sie erst einmal in den Kassenraum. Die 2,60 Euro pro Person mussten wir schnell bezahlen, denn gerade hat eine Führung begonnen und wenn wir uns beeilen würden, könnten wir noch daran teilnehmen.



Flotten Schrittes liefen wir die Stufen zum Bergfried hoch. Ob es an der Temperatur oder an der Treppe lag, weiß ich nicht. Aber auf jeden Fall kamen wir ziemlich geschwitzt im schattigen Vorhof an. Dort wartete schon eine kleine Gruppe mitsamt einem Führer auf uns. Zum Glück konnten wir einige Minuten verschnaufen, bevor wir mit Geschichten rund um die Burg versorgt wurden.

Sooneck wurde vermutlich im 11. Jahrhundert erbaut. Als Vögte waren im 12. und 13. Jahrhundert die Ritter von Bolanden und ab 1241 die Herren von Hohenfels eingesetzt. Die Lehensleute wurden zu Raubrittern, die eigenmächtig Zölle erhöhten und in die eigene Tasche steckten. Sie nahmen Händler als Geiseln und erpressten so Lösegeld von deren Ehefrauen.
Das empörte den rheinischen Städtetag, der die Burgen Sooneck und Reichenstein belagerte, um den räuberischen Übergriffen ein Ende zu machen. Die Raubritter wurden hingerichtet und die Burg 1282 zerstört. König Rudolf von Habsburg verbot den Wiederaufbau. 1349 wurde das Verbot dann aufgehoben, Sooneck wieder aufgebaut. Im 19. Jahrhundert wurde es dann durch Prinz Friedrich Wilhelm IV von Preußen zum Jagdschloss umgebaut.

Leider wurde die Burg im zweiten Weltkrieg ihres Inventars beraubt. Heute sind hier Stücke aus dem 19 Jahrhundert von Burg Stolzenfels ausgestellt.

Wir betraten das alte Gemäuer und mussten als erstes Filzpuschen über unsere Schuhe ziehen. So rutschen wir von Raum zu Raum und bestaunten die dicke Außenmauer, alte Gemälde und Möbel, sowie eine Bibel von 1527. Besonders faszinierte mich das Bild von Franz Krüger, welches Friedrich Wilhelm III von Preußen zeigt. Egal von wo aus im Raum wir das Gemälde betrachteten, die Augen des Königs schauten uns an.


AußenmauerAusblick


Eine knappe halbe Stunde später hatten wir alles gesehen, legten die Puschen in die Kiste zurück und gingen hinaus an die frische Luft. Der Blick von dort oben war wunderschön, selbst der nahegelegene Steinbruch tat dem keinen Abbruch.



Im Innenhof blühten viele verschiedene Rosen, die ihren Duft verströmten. Zum Glück waren wir fast alleine und konnten in aller Ruhe Bilder machen.




Das Cafe, einige Treppen tiefen, ließen wir links liegen und machten uns einige Zeit später wieder auf den Weg zurück zum Auto.

Schön gelegene kleine Burg. Leider kann man sie von Innen nur unter „Aufsicht“ besichtigen.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

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